Leitbild
Auftrag
DIE CHANCE, Stiftung für Berufspraxis in der Ostschweiz ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Rheineck/SG. Sie wurde 1999 von initiativen Privatpersonen in der Absicht gegründet, in der Jugendarbeitslosigkeit präventiv zu wirken. DIE CHANCE fördert und begleitet seither Jugendliche in der Ostschweiz, die aufgrund ihrer schulischen Leistungen, ihres sozialen Umfeldes oder ihres Migrationshintergrundes trotz positiver Grundhaltung keinen entsprechenden Ausbildungs- und damit später keinen Arbeitsplatz finden. Sie unterstützt auch Jugendliche, die eine laufende Ausbildung abbrechen möchten. Sie berücksichtigt die persönlichen, schulischen und sozialen Voraussetzungen der Jugendlichen und unterstützt deren Integration in die Berufswelt und damit in die Gesellschaft. Sie tut dies mit dem Ziel, einen wirksamen Beitrag gegen die Langzeit-Jugendarbeitslosigkeit zu leisten. Sie konzentriert sich dabei auf Jugendliche im Alter zwischen 15 und 22 Jahren, die trotz positiver Grundhaltung aufgrund ihrer schulischen Leistungen, ihres Sozialverhaltens oder ihrer Herkunft keine Berufsausbildung absolvieren können.
Die Arbeit der Stiftung wird dezentral durch Ausbildungsberater geleistet, die sich auf folgende Gebiete und Kantone aufgeteilt haben: Thurgau, St. Gallen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Fürstentum Liechtenstein, Graubünden und Glarus.
Werte
DIE CHANCE ist dem liberalen Grundsatz verpflichtet, gesellschaftliche Probleme mit privatem Engagement und mit Hilfe des freien Marktes zu lösen. Sie setzt Eigenverantwortung und Leistungswillen aller Beteiligten voraus und kämpft für Chancengleichheit, unabhängig von sozialer oder ethnischer Herkunft. Sie konzentriert sich in ihrer Arbeit bewusst auf benachteiligte oder gefährdete Jugendliche, um in einer Gesellschaft stetig wachsender Ausbildungsansprüche auch diesen eine reelle Chance auf eine Ausbildung, eine Arbeitsstelle und damit einen Platz in der Gesellschaft zu ermöglichen.
DIE CHANCE ist überzeugt davon, dass die beste Lösung diejenige ist, bei der jeder Beteiligte einen Eigenbeitrag leistet und einen Teil der Verantwortung übernimmt.
Ziele
DIE CHANCE hat sich für ihre Tätigkeit das Ziel gesetzt, ihre Arbeit qualitativ so gut wie nur möglich und unter optimalem Einsatz ihrer personellen und finanziellen Ressourcen zu leisten. Sie möchte, dass mindestens 80 Prozent der begleiteten Jugendlichen ihre Ausbildung erfolgreich abschliessen. Um einen möglichst effektiven Beitrag im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit zu leisten, hat sie sich zudem das Ziel gesetzt, dass mindestens 90 Prozent der betreuten Jugendlichen eine der Ausbildung entsprechende Arbeitsstelle finden.
Zielpublikum
Im Zentrum der Tätigkeit von DIE CHANCE steht der einzelne Jugendliche. Seinem erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben und seiner Begleitung und Förderung in der dazu notwendigen Ausbildung gilt ihr ganzes Handeln. Dazu gehört auch ein regelmässiger und konstruktiver Dialog mit den Erziehungsberechtigten. Daneben arbeitet die Stiftung auch mit Jugendlichen, die einen Abbruch ihrer laufenden Ausbildung riskieren oder deren Lehrverhältnis aufgelöst wurde.
DIE CHANCE versteht sich auch als Partner für jeden Ausbildungsbetrieb, der entweder grundsätzlich seine Ausbildungstätigkeit mit den Dienstleistungen von DIE CHANCE abstützen möchte oder bei drohendem Ausbildungsabbruch Krisenintervention und Unterstützung sucht.
Und schliesslich tritt DIE CHANCE gegenüber den Behörden als Dienstleister auf, seien das die Sozialbehörden der Wohnsitzgemeinde, die Schulbehörden oder die kantonalen Ämter für Berufsbildung und Beratungsstellen.
Umsetzung
Die Arbeit mit dem Jugendlichen steht im Zentrum der Tätigkeit von DIE CHANCE. Dieser wird zu Leistung und Einsatzwillen angespornt, gleichzeitig aber gegenüber Vorurteilen und Ungleichbehandlung geschützt. Diese Sorgfalt im Umgang mit dem einzelnen Menschen zeigt sich auch im strikten Datenschutz gegenüber Dritten.
Diese Arbeit ist geprägt von Pragmatismus und Realitätssinn, sie sucht in jeder Situation die bestmögliche und unbürokratische Lösung für den Jugendlichen. Um dies gewährleisten zu können und um alle Beteiligten bezüglich ihrer Verantwortung zu sensibilisieren, arbeitet DIE CHANCE eng mit den Eltern zusammen, mit Lehrkräften der Oberstufenschulen, Brückenangebote und Berufsfachschulen, mit Berufsberatungsstellen, kantonalen Ämtern für Berufsbildung, Ausbildungsbetrieben sowie mit sozialen Institutionen und Beratungsstellen. Im Zentrum steht aber stets der intensive Kontakt mit dem Jugendlichen selbst, der gefordert und gefördert wird.
Seit der Gründung konnte DIE CHANCE durch ihre Begleitung rund 2000 Jugendlichen in der ganzen Ostschweiz helfen, ihren Platz in Beruf und Gesellschaft zu finden. Jährlich kommen rund 100 Jugendliche dazu.
Finanzierung
DIE CHANCE ist eine private Initiative, die bisher grösstenteils mit privaten Mitteln finanziert wurde: private Geldgeber, Unternehmen und Stiftungen, zu denen sie einen vertrauensvollen und transparenten Umgang pflegt. Die durch diese private Finanzierung erlangte Unabhängigkeit gehört auch weiterhin zu ihrem Selbstverständnis.
Da mit diesem Modell längerfristig keine nachhaltige Finanzierung garantiert werden kann, engagiert sich DIE CHANCE dafür, das Finanzierungsmodell zu erweitern. Die öffentliche Hand wurde in die Finanzierung eingebunden werden. Dies tut DIE CHANCE in der Überzeugung, dass sie die für ihre Arbeit notwendigen Mittel sehr ökonomisch einsetzt und gerade deshalb eine Beteiligung der öffentlichen Hand verdient, die dadurch auf längere Sicht Geld einsparen kann. Ausbildungsbetriebe können in Form von Gönnerschaften und Ausbildungspatenschaften einen freiwilligen Beitrag leisten.
DIE CHANCE geht mit ihren Finanzen auch weiterhin so sparsam um wie bisher. Sie macht allen am Angebot Beteiligten und vor allem den vom Angebot Profitierenden bewusst, dass die erbrachte Dienstleistung Geld kostet und wer für diese Integrationsleistung bezahlt.
Unabhängig, wie gross die Finanzierungsanteile dieser Gruppen sind – DIE CHANCE versteht sich als private und unabhängige Organisation, die sich allein ihrem Ziel und ihrem Qualitätsanspruch in der Verfolgung dieses Zieles verpflichtet fühlt.